Mozarts Krönungsmesse in Vaals am Sonntag, 25. Juni 2023
Am Sonntag, 25. Juni 2023, war es endlich soweit: die Krönungsmesse in Vaals.
Das Wort „endlich“ ist hier sicherlich angebracht. Bereits vor drei Jahren war die „Erstaufführung“ dieser Messe in der Pauluskerk geplant. Die Geschichte ist bekannt. Corona. Trotz dieser Zwangspause blieben die Pläne zur Aufführung dieser Messe stets bestehen. Die Krönungsmesse fand dieses Jahr zum ersten Mal in Vaals statt, nachdem Eijs 2019 beschlossen hatte, die jährliche Tradition der Durchführung der Messe in der Agathakerk einzustellen.
Über die Krönungsmesse Mozart wurden natürlich Bücher geschrieben, aber eine kurze historische Beschreibung und weitere Erläuterung des Aufbaus dürfen in diesem Stück nicht fehlen.
Die Krönungsmesse ist für 4 Solosänger, einen Chor und ein Orchester geschrieben.
Am Ostersonntag 1779 wurde im Salzburger Dom erstmals eine Messe aufgeführt. Mozart war damals dort als Organist tätig. Den Namen Krönungsmesse verdankt die Messe der Aufführung im Jahr 1791, als sie bei der Krönung Kaiser Leopolds II. zum König von Böhmen erneut aufgeführt wurde. Mozarts Auftrag bestand darin, eine Messe zu komponieren, die nicht allzu lange dauern sollte. Es handelt sich also um eine sogenannte Missa brevis (kurze Messe), die offiziell Missa in C-Dur KV 317 heißt. Die Messe besteht aus den folgenden sechs Teilen: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei. Es dauert insgesamt etwa eine halbe Stunde und ist somit eine echte Missa Brevis.
Gemeinsam mit dem Vocallis Internationaal Festival wurde die Idee einer echten Mozartwoche in Vaals ausgearbeitet.
Die Woche, die am 16. Juni mit dem „Opmaat“-Konzert in der Kopermolen begann. Ein sehr erfolgreiches Konzert mit der Sopranistin Barbara Haveman, dem Nachwuchstalent Ilgin Top als Geigerin und Abigail Richards am Klavier. Am 25. Juni folgte die Krönungsmesse. Die Messe wurde vom Königlichen Männerchor Cecilia 1837 Vaals I CCK'74, dem Heerlener Oratorium Verein, Projektsängerinnen aus der Region, dem Ensemble Conservatoire und den Solisten Hanna Morisson (Sopran), Carla Vinke (Alt) und Pascal Pittie (Tenor) und Nanco de Vries (Bass) aufgeführt.
Am Eingang der St. Pauluskirche wurden die 430 Kirchgänger/Konzertbesucher von „de Jarde“ Vaals festlich begrüßt, die in wunderschönen historischen Uniformen auf beiden Seiten eines roten Teppichs standen. Beim Einzug der Geistlichen und Ministranten in die Kirche wurde das Salve Mundi von Peter Joseph von Lindpainter gesungen. Die Originalfassung wurde vom Konzertmeister Rob Engels vom Ensemble Conservatoire speziell für ein Sinfonieorchester arrangiert.
Schon bei den ersten Tönen des Kyrie waren die Qualität der Darbietung und die Erhabenheit des Werkes sofort erkennbar. Auf das Gloria mit seinem unendlichen Amen folgten das Eröffnungsgebet und die erste Lesung durch die drei Zelebranten. Die Texte wurden sowohl auf Niederländisch als auch auf Deutsch und Französisch gesprochen. Anschließend sang die Sopranistin Alleluia aus Exsultate Jubilate K.V. 165 von Mozart. Das Credo mit seinen vielen polyphonen Passagen wurde von mehr als 80 Sängern unter der Leitung von Emmanuël Pleijers eindrucksvoll und spannungsgeladen gesungen. In solchen Momenten war es schade, dass wir (noch) nicht klatschen durften. Nach dem Ave Verum wurden nacheinander das (sehr kurze) Sanctus mit seinen schönen Eröffnungstönen und das Benedictus gesungen. Wieder wurde deutlich, dass die Stimmen der vier Solisten wunderbar aufeinander abgestimmt waren. Dem Eucharistischen Hochgebet folgte das Agnus Dei, der längste Teil der Krönungsmesse.
Nach der Kommunion erklangen das Kyrie aus Litaniae K.V.243 von Mozart und das Laudate Dominum K.V.339 von W.A. Mozart. Insbesondere dieses letzte Lied wurde von Sopran und Chor mit Hingabe vorgetragen.
Wir verlassen Mozart und geben uns den wunderschönen Klängen von Händels Halleluja hin. Es handelt sich um ein oft interpretiertes Werk mit anspruchsvollen Passagen für Soprane. Doch sie ließen sich von der Schwierigkeit nicht beeindrucken und füllten die Kirche mit majestätischen Klängen und einem fast atemlosen Publikum. Es war ein wunderbarer Abschluss der Krönungsmesse, eine wahre Krönung der Arbeit aller Künstler und vielleicht der Auftakt zur nächsten Tradition. Das begeisterte Publikum schloss mit ohrenbetäubendem und anhaltendem Applaus.
Nach der Aufführung gab es eine Nachveranstaltung in und um die Kopermolen. Dieses angenehme Treffen wurde in Zusammenarbeit mit zahlreichen Vaalser Vereinen wie Koninklijke Harmonie St. Cecilia 1836, Harmonie St. Catharina Lemiers, Schutterij St. Paulus Vaals, CV de Grensülle Vaals, „de Jarde“ Vaals und dem Blechbläserensemble „Stolz ohne Holz“ realisiert. Unter anderem blickten sie mit Begeisterung auf eine gelungene Veranstaltung in der Gemeinde Vaals zurück.
Zum Schluss noch ein treffendes Zitat:
„Eine der schönsten Messen Mozarts mit einer fesselnden Mischung aus Jubel, Besinnung, Spiritualität und nicht zuletzt dem Glauben an Gott, eingefangen in atemberaubender instrumentaler und stimmlicher Brillanz.“
Eine schönere Beschreibung kann man sich kaum vorstellen und trifft auf diese Version der Krönungsmesse in Vaals auf jeden Fall zu!
BN