Männerchöre aus Vaals und Lemiers legen ihre Rivalität beiseite und schließen sich zusammen
Die Männerchöre von Vaals und Lemiers bleiben als ein Gesangsverband bestehen. Die letzten Stücke wurden am Montagabend im Saal Suisse in Vaals signiert. Die Rivalität von gestern ist Geschichte.
Wie jedes Treffen beginnt auch dieses mit einem Lied: Du bist uns're Köningin oder das Caecilia-Lied. Es klingt wie eine Glocke. Denn gemeinsam sorgen die Mitglieder des Königlichen Männerchor Cecilia 1837 und CCK'74 für einen ausgewogenen Klang. „Wir haben gute Tenöre, sie haben einen starken Basspart“, sagt Johan Schwanen vom Cecilia-Chor. „Da ergänzen wir uns perfekt.“
Abgeschlossen
Von einer perfekten Ergänzung kann von nun an jedoch keine Rede mehr sein. Cecilia 1837 aus Vaals und CCK'74 aus Lemiers bleiben als einen Gesangsverein bestehen. Der Zusammenschluss wurde am Montagabend mit der Unterzeichnung der „Vergleichsvereinbarung“ abgeschlossen. Dieses Dokument enthält eine Reihe praktischer Vereinbarungen, beispielsweise zur Kleidung – welche Fliege in welcher Farbe tragen die Sänger? – und die Art und Weise, wie mit Jubiläen und Ehrenmitgliedern umgegangen wird.
Beide Chöre haben eine lange Geschichte. Cecilia 1837 wurde, wie der Name schon sagt, im Jahr 1837 gegründet. CCK'74 existiert seit 1974, sagt die Vorsitzende Margot Hofman, sei damals aber aus einem Zusammenschluss zweier älterer Chöre entstanden: Callistus aus dem Weiler Esch und Sint-Caecilia („mit ae“) aus Lemiers. Die Gesangsvereine hatten beide große Erfolge, wobei die gegenseitige Rivalität nur zu noch höheren Erfolgen führte.
Eigene Stärke
Beiden Vorständen ist schon seit Längerem klar, dass sie alleine nicht mehr lange überleben werden und dass der Gesang in der Region Vaals nur dann eine Zukunft hat, wenn die beiden Verbände ihre Kräfte bündeln. „Wie bei fast allen Chören in Süd-Limburg nimmt die Mitgliederzahl stetig ab“, erklärt Hofman. „Ältere Leute steigen aus, neue Mitglieder werden erst nach und nach ersetzt.“
Allerdings haben sich die beiden Vereine für diesen Zusammenschluss viel Zeit gelassen. „Ich komme aus der IT-Welt“, erklärt Schwanen. „Ich habe dort mindestens zehn Unternehmensfusionen miterlebt. Daraus habe ich gelernt, dass man einen solchen Prozess nicht erzwingen sollte, sonst geht es schief.“ Hofman: „Beginnen Sie damit, sich gegenseitig zu beschnüffeln. Dann proben Sie gemeinsam und arbeiten Sie auf einen gemeinsamen Auftritt hin. Dann wächst man automatisch zusammen.“
Dialectissimo
Aufgrund von Corona hat es etwas länger gedauert. Doch nun ist es endlich soweit: In Vaals gibt es nur noch einen Männerchor. Hinter den Kulissen ist dieser Zusammenschluss schon seit einiger Zeit eine Tatsache. Die beiden Chöre führten letztes Jahr zusammen mit der Oratorienverein Heerlen Mozarts Krönungsmesse auf. Für dieses Jahr ist ein leichteres Konzert geplant: Dialectissimo, an dem auch Veldekekring Um Mamelis teilnimmt. „Es muss nicht immer ganz klassisch sein“, sagt Schwanen.
Von: René Willems
Fotos: Luc Lodder
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