Weihnachtskonzert 2016
Am Sonntag den 11. Dezember um 17.00 Uhr gab der Chor in der gut besetzten St. Pauluskerk in Vaals sein traditionelles Weihnachtskonzert. In den sonst traditionellen Ablauf des Konzerts wurde eine Reihe von Neuerungen eingeführt. Eine Kombination, die nicht immer ganz einfach ist.
Neu war die (Wieder-) Einführung des gregorianischen Gesangs. Das Konzert begann mit dem gregorianischen Lied „Puer Natus Est Nobis“, das seit dem 14. Jahrhundert zur Eröffnung des Weihnachtsgottesdiensts gesungen wird. Beim gregorianischen Gesang denkt man oft an Mönche in braunen Gewändern, die ihren schönen unisono Gesang in einer schwach beleuchteten Kirche singen. In Vaals war die Kirche wunderbar beleuchtet und dekoriert, und das gregorianische Lied wurde prächtig und in einer besonders dezenten Weise von einem 17-köpfigen Ensemble aus dem Chor vorgetragen.
Nach dem gregorianischen Gesang folgte bis zur Pause ein abwechslungsreiches Programm aus bekannten und weniger bekannten Weihnachtsliedern, die vom Chor und mehreren Solisten vorgetragen wurden.
Eine der Solisten war die russische Sopranistin Veronika Bukarenko, die ihr Studium in Moskau und Mailand begann und dieses jetzt in Maastricht abschliessen möchte. Eine zarte Person mit einer großartigen Ausstrahlung und einer kräftigen und klaren Stimme, die auch mit der Begleitung des Chors sicherlich nicht verloren ging. Ihre Solo-Auftritte von u.a. „See amid the winter's snow" und „Jésus chez les Bretons " waren musikalischer Genuss pur.
Selbstverständlich hat auch Peter Schillings wieder als Solist an dem Konzert mitgewirkt, man konnte seinen wunderbaren warmen Bariton in „Adeste Fideles“ und „Cantique de Noël“ geniessen. In seiner Dankesrede verglich der Vorsitzende den Beitrag von Peter Schillings mit dem Weihnachtsschmuck in einem Weihnachtsbaum. Ohne diesen Schmuck kann von einem schönen Weihnachtsbaum keine Rede sein.
In seiner besonderen und humorvollen Art hat Pastor Broekhoven die Bedeutung der Lieder mit Anekdoten und Aktualitäten aus Vaals und Umgebung, aus Weltgeschehen und Aufrufen für Frieden und Einigkeit zusammengefasst.
Alles in Form einer Geschichte von Ochs und Esel, die einen kurzen Zwischenstopp in Vaals und Umgebung machten, den neugestalteten Julianaplein mit dem Weihnachtsbaum bewunderten, um im Anschluss den Aussichtstürmen, 'Katzensprung' sowie weiteren Orten in der Gemeinde einen Besuch abzustatten.
Nach der Pause wurde die Weihnachtsstimmung mit weiteren schönen Weihnachtsliedern unterstrichen. Die Aufführung des ersten Liedes „The First Nowell“ durch 'Tsiel ' war eine weitere Neuigkeit im Programm. Mit diesem Lied konnte man die stimmlichen Qualitäten dieses aus dem Chor zusammengestellten Ensembles bewundern. Das Singen des letzten Refrains gemeinsam mit dem Chor ergab ein Klangbild der besonderen Art.
Dieses Lied wurde mit Kupferklängen des Posaunenquartetts Hathor wiederholt. Die anschliessende „Etüde“ von A. Bruckner war ein unvergessliches Klangerlebnis in dem viele Musik-Welten sich vereinten. Das Quartett beendete seinen Auftritt mit einem Medley von Weihnachtsliedern mit u.a. "Es ist ein Ros 'entsprungen", ein weiterer Gänsehaut-Moment.
Das bisher noch nicht durch den Chor aufgeführte Lied „Ehre sei Gott in der Höhe“ unter Begleitung von Orgel und Posaunen war ein weiterer Höhepunkt und kam in der kirchlichen Sphäre voll zur Geltung. Das nächste Highlight war die Aufführung von „Mariä‘s Wiegenlied“ von M. Reger durch Veronika Bukarenko. Eine beeindruckende Solo-Darbietung, die mit einem sehr langen Applaus belohnt wurde. Die durch Ludwig van Beethoven komponierte „Hymne an die Nacht“ wurde anschließend mit einem beeindruckenden Wechselspiel von Chor und Tsiel vorgetragen.
Mit "In Festo Nativitati Domini" näherte man sich dem Ende des Konzerts. Der Chor kam mit der prächtigen Wiedergabe dieses Liedes zu seiner vollen Entfaltung, und lässt hoffen, dass man noch oft von diesen Klängen geniessen kann. Nach dem 'Alleluja' folgte dann auch der hochverdiente Applaus.
Mit der abschliessenden Aufführung von „Stille Nacht“ durch alle Teilnehmer endete ein wunderbares Konzert. Eine immer wiederkehrende Tradition, von der man zum Glück nicht abweicht , und wobei die russische Sopranistin mit einer Strophe von „Stille Nacht “ in ihrer Muttersprache nochmals glänzen konnte.
Der Vorsitzende richtete seine Dankesworte an alle Teilnehmer, insbesondere an die Solisten und an den Dirigenten Emmanuel Pleijers, sowie Paul Huijts für seine hervorragende Begleitung an Klavier und Orgel. Ein besonderer Dank galt Pastor Broekhoven für seine dem Programm begleitenden Worte.
Mit diesem Konzert hat der Chor wiederum bewiesen, dass er jedes Jahr in der Lage ist ein qualitativ hochwertiges Konzert zu veranstalten, und dabei Erneuerungen nicht aus dem Wege geht. Vaals kann mit Recht stolz auf solch einen Chor sein. Während der Mitternachtsmesse an Heiligabend um 23.30 Uhr und der Messe am zweiten Weihnachtstag um 11:15 Uhr kann man den Chor wieder hören und geniessen
BN